PSA-Wert und PSA-Test

Hinter der Abkürzung PSA verbirgt sich ein Eiweiß, das v. a. von den Epithelzellen der Prostatadrüsen gebildet wird: das Prostata-spezifische Antigen. Der Anteil dieses Eiweißes im Blut kann mittels eines Labortests bestimmt werden. Der dabei ermittelte PSA-Wert kann – wenn er erhöht ist – auf eine Prostataerkrankung hinweisen.

PSA-Test: Bestimmung des Anteils an PSA im Blut

Der PSA-Test ist ein Bluttest, der in einem Labor durchgeführt wird. Die dafür benötigte Blutprobe entnimmt der Arzt aus der Armvene. Der PSA-Wert im Blutserum wird in Nanogramm pro Milliliter (ng/ml) angegeben. Außerdem kann das sog. freie PSA (fPSA) bestimmt werden. Das Prostata-spezifische Antigen kommt im Blut in freier Form und in (an andere Eiweiße) gebundener Form vor. Zur Bestimmung des fPSA wird der Quotient aus freiem und Gesamt-PSA errechnet und in Prozent angegeben. Dieser Wert ist aussagekräftiger in Bezug auf eine mögliche Erkrankung der Prostata.

Wichtig zu wissen: Bestimmte äußere Faktoren können das Ergebnis des PSA-Tests verfälschen. Dazu gehören u. a. bestehende Harnwegsinfekte, eine Tastuntersuchung der Prostata in der vorangegangenen Woche oder eine Prostatabiopsie in den letzten sechs Wochen. Der Wert kann ebenfalls durch eine Ejakulation in den vorausgegangenen 48 Stunden oder durch sportliche Aktivitäten (z. B. Fahrradfahren, Reiten etc.) erhöht sein. Der Test sollte in diesen Fällen verschoben werden.

Der PSA-Test kann z. B. im Rahmen einer Prostatakrebs-Vorsorgeuntersuchung durchgeführt werden

Die deutsche Gesellschaft für Urologie, der Berufsverband der Deutschen Urologen und die Arbeitsgemeinschaft Urologische Onkologie sowie andere medizinische Fachgesellschaften haben in Zusammenarbeit eine Leitlinie zur „PSA-Bestimmung in der Prostatakarzinomdiagnostik“ erstellt. Die Leitlinie empfiehlt Männern ab dem 50. Lebensjahr – bei bekannten Fällen von Prostatakrebs in der Familie ab dem 45. Lebensjahr – eine Untersuchung zur Prostatakarzinom-Früherkennung, die aus einer Abtastung der Prostata über den Mastdarm und der Ermittlung des PSA-Wertes besteht.

Die gesetzlichen Krankenkassen haben diese Blutuntersuchung bis jetzt noch nicht in ihr Krebsfrüherkennungsprogramm aufgenommen, da noch nicht empirisch belegt werden konnte, ob sich durch diese Maßnahme die Sterblichkeit bei Prostatakrebs senken lässt. Zwei groß angelegte internationale Studien mit jeweils rund 74.000 Teilnehmern werden diesbezüglich derzeit durchgeführt. Gesetzlich Versicherte müssen die Kosten für diese Vorsorgeuntersuchung vorerst selbst übernehmen.

Liegt der ermittelte PSA-Wert über einem bestimmten Wert – die Leitlinie zur „PSA-Bestimmung in der Prostatakarzinomdiagnostik“ nennt hierfür einen PSA > 4ng/ml – wird in der Regel eine Biopsie (Entnahme von Gewebeproben) durchgeführt, die den Ursachen für die Erhöhung auf den Grund gehen soll. Nur mithilfe einer solchen Biopsie können Krebserkrankungen zweifelsfrei diagnostiziert werden.

Darüber hinaus wird der PSA-Test in der Behandlung bzw. Nachsorge von Prostatakrebs zur Verlaufkontrolle durchgeführt.

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